Domo Löw ist Grafiker und nebenbei Laternenmaler.
Er hat auch den Fasnachtsguide «Rädäbäng» gestaltet, Schnitzelbank-Sammlungen illustriert, den Vorfasnachtsveranstaltungen «Pfyfferli» und «Drummeli» das grafische Gesicht gegeben und Kurzfilme zu verschiedenen Cliquen gedreht.
Daneben illustriert er aber auch Polizeitassen, Plakate für Modeschauen, Lehrmittel, Theaterkulissen, Läggerlibüchsen und Zeitschriften.
Und wer kennt nicht auch seine Kinderbücher, wie z.B. «Fasnachtsfieber»…?
Heute gibt uns Domo Löw über die, typisch baslerische, Laternenmalerei Auskunft:
Ich habe tatsächlich in einigen Jahrgängen zwei oder drei Laternen gleichzeitige gemalt, da es mir immer viel Freude bereitete, für Cliquen Laternen und Züge zu entwerfen. Am längsten malte ich für die Basler Mittwoch Gesellschaft. Da ich seit bald 50 Jahren Laternen male, werden es an die hundert sein.
Kurz nachdem ich als Neunjähriger in der Jungen Garde der Schnooggekerzli Trommeln lernte, wurde ein Laternenmaler gesucht. Seitdem ist kein Jahr ohne vorfasnächtlich-farbige Mal-Finger vergangen.
Natürlich habe ich viele Vorbilder, die ich als Kind und bis heute sehr bewundere: Ferdi Afflerbach, Sulzbi oder Fredy Prack. Auch haben Iréne Zurkinden und Megge Kämpf für die Fasnacht gemalt, ihre Arbeiten begeistern mich bis heute.
Am schönsten sind jene Momente, wenn ich aus der Larve jemanden beobachte, der seinen Nachbar antippt, auf ein Laterne-Detail deutet und dann beide herzlich schmunzeln.
Ideen beim Entwerfen oder Einfälle für Bildpointen können aus Büchern, an Ausstellungen oder auf Spaziergängen entstehen. Manchmal fällt mir auch während einer Zugfahrt, wenn ich aus dem Fenster schaue, etwas Neues ein.
Nachdem (meist mit Ach und Krach) ein Sujet auserkoren ist, werden erst Larven und Costumes entworfen und realisiert. Nach dem Vogel Gryff folgen Entwürfe für die inzwischen mit Stoff bespannte Laterne. Diese wurde vorab mit Gelatine und Perleim grundiert und ist nun malbereit. Man transportiert Farben, Pinsel und sonstigen Karsumpel ins hoffentlich geheizte Mallokal. Das Malen ist dann der vergnüglichste Teil, für mich als Illustrator schon wegen dem grossen Format (endlich mal nicht nur A4) eine schöne Arbeit. Schlussendlich werden die Ladärnevärsli platziert, es folgen Lack, Beleuchtung und die Montage auf das Traggestell bis am Sonntag vor der Fasnacht alles bereit ist.
In Sachen Technik und Motivwahl ist alles möglich, eine Prise Humor ist hilfreich und die Freude an der Sache erleichtert ungemein. Schlussendlich hilft die Deadline des Morgenstreichs, um sich nicht zu verzetteln.
Lieber Domo, vielen Dank dass Du Dir für uns Zeit genommen hast! Wir wünschen Dir eine tolle Fasnacht und noch weiterhin viel Spass und Herzblut beim "Ladärnemoole"!
Nicole Biri, 05. März 2025