Klimaschutz, Geschlechtergerechtigkeit, Toleranz gegenüber Minderheiten, verantwortungsvolle Unternehmensführung sind Begriffe, die sich fest in der aktuellen politischen Diskussion verankert haben. Aber nicht nur auf der politischen Bühne, sondern auch im Zusammenhang mit dem Thema Anlegen ist mit zunehmender Häufigkeit von «Nachhaltigkeit» die Rede.
Wenn Finanzinstitute beginnen, ein solches, auf den ersten Blick eher branchenfremdes Thema in ihre Werbekampagnen und Produktebeschreibungen einzubauen, mag für manch eine gegenüber Banken eher kritisch eingestellte Person die Versuchung gross sein, dies als geschickte, den Zeitgeist berücksichtigende Marketingaktivität einzuordnen. Das trifft auf die Trafina Privatbank jedoch nicht zu, da bei ihr seit ihrer Gründung nachhaltige Kriterien in der Unternehmensführung, Kundenbetreuung und Vermögensverwaltung eine wichtige Rolle einnahmen. Wir sind deshalb der festen Überzeugung, mit der nun erfolgten Optimierung unseres Anlageprozesses weder konformistisch noch mitläuferisch vorzugehen, sondern vielmehr unsere langjährig erprobte und erfolgreiche Anlagephilosophie im Sinne unserer Kundinnen, Kunden und Mitarbeitenden weiterzuentwickeln und zu verbessern.
Als traditionelle und langjährige Vermögensverwalterin mit einer tiefen Verankerung in Basel hat die Trafina Privatbank zum obersten Ziel, die ihr von ihren Kundinnen und Kunden anvertrauten Vermögen langfristig zu erhalten und vermehren. Hierbei ist es stets unsere uneingeschränkte Überzeugung, dass dies nur mittels nachhaltigen Denkens und Handelns gelingen kann. Anhaltender ökonomischer Unternehmenserfolg lässt sich unserer Ansicht nach nur erzielen, in dem umsichtig und langfristig, ja generationenübergreifend, gedacht, geplant und gehandelt wird. Diese Prinzipien standen und stehen bei der Auswahl unserer Finanzanlagen uneingeschränkt im Vordergrund. Nachhaltigkeit bildet somit schon immer einen zentralen, wenn nicht sogar der zentrale Bestandteil unserer Anlagephilosophie.
In den letzten Jahren hat sich jedoch auch wiederholt gezeigt, dass unser am langfristigen, generationenübergreifenden unternehmerischen Erfolg ausgerichtete Begriff der Nachhaltigkeit zwar ein solides Fundament für ein sozial- und umweltverträgliches Tätigen von Finanzanlagen ist. Für unsere Kunden war es nicht einfach nachvollziehbar, wieweit ihr Portfolio diese Kriterien in welchem Ausmass berücksichtigen. Es fehlten die dafür notwendigen Instrumente und messbaren Kriterien, damit Portfolios in Bezug auf ihre „Nachhaltigkeit“ zu beurteilen und zu vergleichen.
Aufgrund dieser Überzeugung haben wir unseren Anlageprozess für Sie nachvollziehbarer auf das Thema Nachhaltigkeit ausgerichtet. Hierbei bleiben wir unserem Anspruch der Erzielung überdurchschnittlicher Anlageergebnisse uneingeschränkt verpflichtet. Mit der Anpassung unseres Anlageprozesses sollen daher nicht nur die Zusammensetzung unserer Anlagen, sondern auch die mit den Anlagen erzielbaren Renditen gesteigert werden.
In der Praxis bedeutet dies, dass wir in einem ersten Schritt die von uns eingesetzten Anlagen bezüglich ihrer Nachhaltigkeit analysiert und bewertet haben. Dies geschah in Zusammenarbeit mit einem produktunabhängigen Beratungsunternehmen. Als Massstab für die Beurteilung der Nachhaltigkeit der einzelnen Anlagen wurde allgemein akzeptierte ESG-Ratings zu Grunde gelegt.
Das aus dem Englischen abgeleitete ESG steht für „Umwelt“ (Environment), „Soziales“ (Social) und „Unternehmensführung“ (Governance) und hat sich als Begriff für verantwortliches unternehmerisches Handeln, das soziale, ethische und ökologische Belange integriert, in Betriebswirtschaftslehre und Unternehmensfinanzierung etabliert.
Diese umfassende Analyse durch das oben erwähnte Beratungsunternehmen hat gezeigt, dass die Trafina Privatbank bei der Umsetzung ihrer Anlagetätigkeit bereits ein «gutes und überdurchschnittliches» Nachhaltigkeitsrating erzielt. Anpasssungsbedarf hatten wir bei den eingesetzten Indexanlagen für Aktien Europa und USA. Diese haben wir in unseren Vermögensverwaltungsmandaten im Dezember 2021 durch risikomässig sehr ähnliche aber mit einem höheren Rating bewertete Anlageinstrumente ersetzt. Es ist davon auszugehen, dass wir aufgrund der Integration von ESG-Kriterien in unseren Anlageprozess zukünftig weitere Anlageinstrumente durch neue Anlagen ersetzen.
Wir möchten bewusst „nur“ ein gutes und kein höchstmögliches Nachhaltigkeitsrating erzielen. Die zu starke Fokussierung auf Nachhaltigkeit hätte zur Folge, dass unsere Portfolios mehr Schwankungen und eine schlechtere Diversifikation aufweisen würden. Beispielsweise würden die bereits hoch bewerteten Technologie- und „E-Mobilität“-Sektoren deutlich höher gewichtet.
Wir sind überzeugt, mit dem von uns gewählten Weg der Integration von ESG-Kriterien in unseren Anlageprozess, diesen nicht nur sinnvoll zu optimieren, sondern damit auch das Fundament zu legen, um weiterhin sehr gute Anlageergebnisse für Sie zu erzielen.
Gerne können wir Ihnen auf Wunsch Auskunft über das für Ihr Portfolio errechnete Nachhaltigkeits-Rating geben.
Wie oben erwähnt, war die Bewertung der bisherigen Anlagen nach ESG-Kriterien der Ausgangspunkt für die Optimierung unseres Anlageprozesses. Mit unseren Analysewerkzeugen prüfen wir seither all unsere Anlagen auf deren Bewertung nach einem ESG-Score. Die Skala reicht von 1 bis 5, wobei Anlagen mit einem Score von 1 gravierende Mängel bezüglich ESG aufweisen und solche mit einem Score von 5 als Musterbeispiele in jeglicher Hinsicht bezüglich Nachhaltigkeit definiert sind. Ausgehend von den tatsächlichen Gegebenheiten gilt ein Gesamtportfolio mit einem Durchschnittswert von 3.5 bis 4 als „gut“ hinsichtlich Erfüllung der ESG-Kriterien. Werte über 4 gelten als „sehr gut“ bezüglich ESG. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, mit den von uns verwalteten Portfolios einen Score von 4 oder besser zu erreichen. Aktuell weisen unsere Portfolios ein Score zwischen 3.5 und 4 aus. Entsprechend werden wir mittel- bis langfristig weitere Anpassungen in der Zusammensetzung der individuellen Portfolios vornehmen und durch die Auswahl entsprechender Anlageinstrumente das Risiko-/Rendite -Profil sowie den ESG-Score der Portfolios optimieren.