Rebalancing - Ihre Vorteile

Rebalancing bezeichnet die regelmässige Anpassung eines Wertschriftenportfolios an die ursprünglich festgelegte strategische Aufteilung zwischen verschiedenen Anlagekategorien, wie zum Beispiel Aktien, Obligationen, Immobilien und Liquidität. Durch Preisveränderungen an den entsprechenden Märkten verschiebt sich das Verhältnis der einzelnen Anlagekategorien im Laufe der Zeit, wodurch das Risiko- und Renditeprofil des Portfolios von der ursprünglichen Strategie abweichen kann.

In der Umsetzung des Rebalancings werden Anteile von übergewichteten Anlageklassen verkauft und in untergewichtete umgeschichtet, um die gewünschte Zielverteilung wiederherzustellen. Das bedeutet zum Beispiel in der Praxis, dass nach einem starken Anstieg der Aktienmärkte Aktien verkauft und Anleihen zugekauft werden, um das Risiko im Portfolio unverändert zu halten.

Rebalancing hat folglich zum Ziel, das Risiko im Portfolio auf dem gewünschten Niveau zu halten. Gleichzeitig wird dadurch antizyklisch, sowie frei von Emotionen und Prognosen investiert. Emotionale taktische Fehlentscheidungen werden folglich vermieden. Typischerweise erfolgt die Überprüfung und Anpassung der Gewichtungen der verschiedenen Anlagekategorien in festen Zeitintervallen oder nach starken Kursausschlägen in beide Richtungen.

Matthias Wirz
«Regelmässiges Rebalancing sorgt dafür, dass das Risikoprofil eines Portfolios unverändert bleibt.» Matthias Wirz, Leiter Anlagestrategie und Vermögensverwaltung, Partner

Vorteile von Rebalancing in einem gemischten, ausgewogenen Portfolio:

1. Risikokontrolle

Rebalancing sorgt dafür, dass das Risikoprofil des Portfolios unverändert bleibt, indem es die ursprüngliche Verteilung der Anlageklassen wiederherstellt und daher eine ungewollte Risikoerhöhung (bei steigenden Aktienkursen) resp. Risikominderung (bei fallenden Aktienkursen) verhindert.

2. Antizyklisches Investieren

Anteile derjenigen Anlageklassen werden verkauft, die im Preis stark gestiegen sind, und diejenigen Anteile zugekauft, deren Preise deutlich gefallen sind.

3. Disziplinierte Anlagestrategie

Regelmässiges Rebalancing hilft, emotionale Fehlentscheidungen zu vermeiden und ohne Prognosen die Anlagestrategie konsequent umzusetzen.

4. Langfristig höhere Anlagerendite

Studien zeigen, dass mit Rebalancing die Anlagerendite langfristig um ca. 0.4% bis 0.5% erhöht wird, bei gleichbleibendem Risiko. Historische Analysen belegen ausserdem, dass Portfolios mit Rebalancing im Durchschnitt besser abschneiden als solche ohne.

5. Weniger Schwankungen

Die Volatilität oder das Risiko des Portfolios wird reduziert, da Gewinne gesichert und Verluste begrenzt werden.

Zusammenfassung

Mit regelmässigem Rebalancing wird das Portfolio risikokontrolliert gesteuert, indem das Anlagerisiko eingegrenzt und die Anlagerendite gesteigert wird. Ausserdem sorgt Rebalancing für Anlagedisziplin und schützt vor emotionalen Anlageentscheidungen und Fehlprognosen.

Matthias Wirz, 03. Juli 2025